Einheilzeit Implantat

Einheilzeit Implantat

So lange dauert es, bis die Behandlung abgeschlossen ist

Ein Implantat ist eine bewährte Lösung, um fehlende Zähne langfristig zu ersetzen. Doch bevor die Zahnrekonstruktion vollständig belastbar ist, benötigt der Körper eine gewisse Zeit zur Heilung. Viele Patientinnen und Patienten fragen sich, wie lange dieser Prozess dauert und welche Faktoren die Einheilzeit beeinflussen. Von der individuellen Knochensituation bis hin zur richtigen Pflege – verschiedene Aspekte spielen eine Rolle. Was genau zu beachten ist und wann mit dem endgültigen Zahnersatz zu rechnen ist, erfahren Sie im Folgenden.

Welche Faktoren beeinflussen die Einheilzeit eines Implantats?

Ein Zahnimplantat wird in einem operativen Eingriff als künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt. Die anschließende Einheilphase ist notwendig, damit das Implantat fest mit dem Knochen verwächst – ein Prozess, der als Osseointegration bezeichnet wird. Während dieser Zeit bildet sich neuer Knochen um das Implantat herum, sodass es stabil und belastbar wird. Ohne diese Phase könnte die künstliche Zahnwurzel nicht die nötige Verankerung für den späteren Zahnersatz bieten.

Diese Heilungsphase hängt grundsätzlich von mehreren Faktoren ab:

Knochenqualität und Knochendichte

  • Ein dichter und stabiler Kieferknochen ermöglicht eine schnellere Einheilung.
  • Bei weichem oder wenig vorhandenem Knochen kann sich die Einheilzeit verlängern.

Implantattyp und -material

  • Titanimplantate verwachsen in der Regel schneller mit dem Knochen als keramische Implantate.
  • Die Oberflächenbeschaffenheit des Implantats spielt eine Rolle für das Einwachsen und Verbinden der künstlichen Zahnwurzel mit dem Kieferknochen.

Ort der Implantation

  • Implantate im Oberkiefer benötigen meist eine längere Einheilzeit als im Unterkiefer, da der Knochen dort weicher ist.
  • Im hinteren Bereich des Kiefers (Molarbereich) kann die Heilung langsamer verlaufen als im Frontzahnbereich.

Individuelle Heilungsfähigkeit

  • Ihr allgemeiner Gesundheitszustand und Ihre individuellen Wundheilungsprozesse beeinflussen die Einheilzeit zusätzlich.
  • Rauchen, Diabetes oder andere Grunderkrankungen können die Heilung verlangsamen.

Hygiene und Nachsorge

Einheilzeit Implantat: Wieviel Zeit muss man einplanen?

Die Einheilungszeit eines Zahnimplantats variiert je nach Material, Kieferregion und Behandlungsart. In der Regel dauert das vollständige Verwachsen des Implantats mit dem Knochen zwischen 6 Wochen und 6 Monaten.

Einheilzeit je nach Material des Implantats

Titan-Implantate

Das Leichtmetall ist besonders biokompatibel und fördert eine schnelle Osseointegration. In der Regel dauert die Heilungsphase in diesem Fall zwischen 3 und 6 Monaten, abhängig von individuellen Faktoren wie Knochenqualität und Heilungsfähigkeit. Viele moderne Implantate verfügen zudem über eine speziell behandelte Oberfläche, die das Einwachsen des Knochens zusätzlich beschleunigt. In günstigen Fällen kann die prothetische Versorgung bereits nach 3 bis 4 Monaten erfolgen. Bei komplexeren Bedingungen, etwa bei geringer Knochenmasse oder vorherigem Knochenaufbau, kann die Einheilzeit jedoch bis zu 6 Monate betragen.

Keramik-Implantate

Da Keramik-Implantate metallfrei und besonders biokompatibel sind, bieten sie eine hervorragende Verträglichkeit. Allerdings benötigen sie oft eine längere Heilungszeit als Titanimplantate, da die Osseointegration langsamer verläuft. Dies liegt daran, dass Keramik weniger flexibel ist als Titan und sich der Knochen daher langsamer an das Implantat anpasst. Bei diesem Material beträgt die Einheilphase in der Regel 4 bis 6 Monate.

Einheilzeit je nach Kieferregion

Oberkiefer

Da der Oberkieferknochen weicher ist als der Unterkieferknochen, benötigt das Implantat dort oft etwas mehr Zeit, um stabil mit dem Knochen zu verwachsen. In der Regel sind dies 4 bis 6 Monate. Falls vor der Implantation ein Knochenaufbau oder ein Sinuslift erforderlich war, kann sich die Heilungsdauer zusätzlich verlängern.

Unterkiefer

Der Knochen in diesem Bereich ist dichter und fester als im Oberkiefer. Aus diesem Grund kann das Implantat schneller mit dem Gewebe verwachsen. Die Einheilzeit eines Zahnimplantats im Unterkiefer beträgt in der Regel 3 bis 4 Monate. In vielen Fällen ist es bereits nach wenigen Monaten stabil genug, um mit der endgültigen Zahnkrone versorgt zu werden.

Einheilzeit bei speziellen Behandlungskonzepten

All-on-4: Feste Zähne mit vier Implantaten pro Kiefer

Die All-on-4-Methode ermöglicht eine besonders schnelle Versorgung mit festen Zähnen bei großflächigem Zahnverlust, da nur vier Implantate pro Kiefer eingesetzt werden. Die hinteren Implantate positionieren wir in einem speziellen Winkel, um die vorhandene Knochenstruktur optimal zu nutzen – häufig lässt sich auf diese Weise ein aufwendiger Knochenaufbau vermeiden. In vielen Fällen ist eine Sofortbelastung möglich. Daher können Sie noch am selben Tag eine provisorische feste Brücke erhalten. Falls eine klassische Einheilphase erforderlich ist, dauert sie in der Regel 3 bis 4 Monate, bevor die endgültige Versorgung erfolgt.

Mehr dazu: All-on-4 in Düsseldorf

All-on-6: Mehr Stabilität mit sechs Implantaten pro Kiefer

Die All-on-6-Methode folgt dem gleichen Prinzip wie All-on-4, bietet jedoch durch zwei zusätzliche Implantate eine noch höhere Stabilität. Besonders bei ausreichender Knochensubstanz ist in vielen Fällen auch bei diesem Verfahren eine Sofortbelastung möglich. Falls Ihr Kiefer mehr Zeit zur Heilung benötigt, kann die vollständige Osseointegration bis zu 6 Monate dauern.

Weitere Infos: All-on-6 in Düsseldorf

Was passiert mit der Zahnlücke während der Einheilzeit?

Solange das Zahnimplantat einheilt, stellt sich oft die Frage, was in dieser Zeit mit der sichtbaren Zahnlücke geschieht. Damit Sie während der Heilung nicht ohne Zahn bleiben, gibt es auf Wunsch verschiedene provisorische Lösungen.

Möglichkeiten zur Überbrückung der Zahnlücke während der Einheilung:

Provisorische Krone (Einzelzahnlücke)

Eine provisorische Krone kommt häufig im sichtbaren Frontzahnbereich zum Einsatz, um während der Einheilphase des Implantats eine ästhetische Lösung zu bieten. Sie besteht aus Kunststoff oder einem anderen leichten Material und kann an einem benachbarten Zahn befestigt werden. Optisch wirkt sie wie ein natürlicher Zahn, ist jedoch weniger belastbar als die endgültige Krone. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Zahnreihe harmonisch zu schließen, bis die finale Versorgung eingesetzt wird.

Herausnehmbare Teilprothese (für größere Lücken oder mehrere fehlende Zähne)

Die sog. Interimsprothese kann größere Zahnlücken vorübergehend schließen. Sie besteht aus einer Kunststoffbasis mit künstlichen Zähnen und kann während der Heilungszeit getragen werden. Da sie herausnehmbar ist, lässt sie sich leicht reinigen und sorgt für eine funktionale sowie ästhetische Übergangslösung.

Klebebrücke (für Frontzahnbereich)

Eine schonende Lösung für den Frontzahnbereich ist die sog. Maryland-Brücke. Wir befestigen sie mit einer dünnen Schiene an den Nachbarzähnen, ohne diese zu beschleifen.

Festsitzende provisorische Brücke (bei All-on-4 oder All-on-6)

Bei der Versorgung mit mehreren Implantaten können Sie eine festsitzende provisorische Brücke erhalten. Wir befestigen diese auf den Implantaten. Die Brücke sorgt während der Einheilzeit für natürliche Ästhetik und verbesserte Funktion, bis die endgültige Versorgung erfolgt.

Implantate in Düsseldorf

Die Einheilphase eines Zahnimplantats ist entscheidend für den langfristigen Erfolg des Zahnersatzes. Unser Team vom zahnmedizinische Versorgungszentrum Dr. Zurmühl & Kollegen in Düsseldorf ist sehr erfahren mit Implantat-Behandlungen. Wir legen großen Wert auf sorgfältige Diagnostik, Präzision und ästhetisch einwandfreie Versorgungen.

Mit langjähriger Erfahrung und einem breiten Leistungsspektrum steht Ihnen unser Team kompetent und einfühlsam zur Seite.

Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!

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